Im Alltag begegnen uns unzählige Mikroorganismen, Pilze und Bakterien. Während einige von ihnen nützliche Eigenschaften haben, sind andere die Ursache für unangenehmen Geruch, Verschmutzung oder sogar Krankheiten. Um diese Probleme anzugehen und eine hygienische Umgebung zu gewährleisten, entwickeln Forscher am ITA zusammen mit dem Institut für Experimentelle Molekulare Bildgebung (ExMI) selbstdesinfizierende Fasern, die sich die einzigartigen Eigenschaften von Photosensibilisatoren zunutze machen. Photosensibilisatoren gibt es in vielen verschiedenen Formen, wie z.B. Chlorophylle und Farbstoffe. Wenn sie Licht ausgesetzt werden, produzieren sie eine reaktive Sauerstoffspezies, die durch eine Reihe komplexer
Reaktionen die Inaktivierung der Mikroorganismen bewirkt. Aktuelle Forschungsprojekte des Instituts zielen auf den Einsatz selbstdesinfizierender Fasern in Heimtextilien zur Gewährleistung von Gesundheit und Sicherheit in
Krankenhäusern sowie in Filtrationssystemen zur Sicherung der Qualität von Industriegütern.
Obwohl die selbstdesinfizierende Wirkung für das menschliche Auge nicht direkt sichtbar ist, ist die
Farbveränderung durch die Photosensibilisator-Pigmente sichtbar. Wenn sich die Farbe des compoundierten Polymergranulats von weiß über hellblau bis zu einem dunklen Violett vertieft, wird die Konzentration des Wirkstoffs erhöht, was den Selbstdesinfektionseffekt verstärkt. Diese Compounds können dann zu synthetischen Fasern und weiter zu Geweben für Krankenhausvorhänge oder zu einem Vliesstoff für ein Luftfiltersystem verarbeitet werden.
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